Ausbau erneuerbarer Energien um jeden Preis?

Bei einem Vor-Ort-Termin in Pöhl traf ich gestern auf Matthias Melitzki und Martin Karber. Gemeinsam mit anderen Bürgern gründeten sie die Bürgerinitiative „Für den Erhalt der Tourismusregion Vogtländische Schweiz“, um sich gegen den in Liebau geplanten Solarpark zu engagieren. Die Bauanträge für die 8 Hektar große Fläche liegen vor. Gemeinderat, Bürgermeister und zahlreiche Bürger haben sich bereits gegen dieses Projekt ausgesprochen. Die Gründe dafür sind vielfältig. So liegen die für den Bau in Betracht kommenden Flächen im Landschaftsschutzgebiet Talsperre Pöhl. Sie sind Teil des Vorranggebietes Wasserschutz sowie Biotop- und Artenschutz. In direkter Nähe befindet sich das Natura 2000-Naturschutzgebiet der Elstersteilhänge. Die Bebauung eines so großen Areals hat langfristige Auswirkungen auf die Natur, auf die hier lebenden Pflanzen und Tiere. Auch die besondere Bedeutung der Gemeinde in touristischer und historischer Hinsicht wäre durch den geplanten Solarpark massiv gefährdet.

 

Erst vor Kurzem fand eine Infoveranstaltung in Pfaffengrün statt. Auch dort ging es um einen geplanten Solarpark, der von Anwohnern und Gemeindeverwaltung abgelehnt wird.

 

Auch wenn ich dem Bestreben, bei der Energieversorgung für die Zukunft auf erneuerbare und verschiedene Ressourcen zu setzen, absolut zustimme, darf das nicht auf Kosten der Menschen vor Ort gehen. Zu den Auswirkungen von Solar- und Windparks liegen noch zu wenige Langzeitstudien vor. Vor Inbetriebnahme und Planung sind umfassende Prüfung zur Ansiedlung von Wind- oder Solarparks essenziell. Auswirkungen durch mögliche Lärmbelästigungen oder die zum Teil massive Flächenversiegelung müssen im Vorfeld ebenso intensiv erörtert werden wie die Folgen für die ansässige Tier- und Pflanzenwelt. Dazu ist die Involvierung der Städte, Gemeinden und vor allem der Bürgerinnen und Bürger absolut grundlegend.