Dass in Schulen – wie auch in vielen anderen Berufen – Nachwuchskräfte fehlen, davon können Eltern und Schüler ein Lied singen. Die Anzahl der Ausfallstunden liegt vielerorts hoch.
Doch nicht nur das Fehlen von Lehrern für die reguläre Abdeckung von Unterrichtsstunden stellt eine große Herausforderung dar. Auch die Umsetzung sogenannter Vorbereitungsklassen für Deutsch als Zweitsprache (DaZ) bindet zahlreiche Lehrkräfte. Dabei zählt gerade der Spracherwerb zu den grundlegenden Fähigkeiten, die Integration erst ermöglichen. Gerade für Kinder und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln ist der Schulbesuch mehr als bloße Pflicht. Für sie verbindet der Schulalltag als Lernort für Sprache und Wissen mit der Möglichkeit Sozialkontakte zu knüpfen. Die Tatsache, dass aktuell etwa 1.500 Schüler mit Migrationshintergrund gar nicht beschult werden können, weil keine ausreichenden Kapazitäten für den grundlegenden Spracherwerb in DaZ-Klassen vorhanden sind, widerspricht dieser Erkenntnis absolut.
Dabei gibt es im Vergleich zu 2016/2017 fast doppelt so viele DaZ-Klassen. Der Bedarf ist immens. Ich stimme Thomas Weidinger zu, der sagte, dass das Fehlen von Integrationsmöglichkeiten die Wurzel ist für „soziale Probleme von morgen, für die wir selbst verantwortlich sind. Schulpflicht muss für alle gelten, um so mehr, wenn es uns ein Anliegen ist, Integration von Anfang an umzusetzen.
Es ist absolut notwendig, die Zuwanderungszahlen zu steuern und gezielte Investitionen in den Bereich zu tätigen, auch und gerade für die Lehrerausbildung.