Als „Feiertag“ sticht der heutige Karfreitag in besonderer Weise hervor. Sein Ursprung liegt im Sterben Jesu am Kreuz. Ist es pietätlos, dem Sterben als Feiertag zu gedenken? Das kommt sicher auf die Perspektive an.
Für Christen ist Karfreitag ein bedeutsamer Tag. Die Frage, was trägt tatsächlich im Leben trieb auch die Jünger Jesu damals um. Drei Jahre lang waren sie mit ihm unterwegs, hatten Wunder gesehen und intensive Gemeinschaft gelebt. Sie glaubten den Verheißungen, dass er der ersehnte Retter sei, der Befreiung bringen würde. Sie hofften auf öffentliche Machtbeweise, mit der die Römer endlich in ihre Schranken gewiesen würden. Doch es kam anders. Anstatt ein für alle Mal die Verhältnisse zu klären und die römische Besatzung zu vertreiben, lässt Jesus sich gefangen nehmen, misshandeln und stirbt schließlich einen qualvollen Tod am Kreuz. Seine Jünger sind verzweifelt, hoffnungs- und orientierungslos. Sie zweifeln an sich und wohl auch an ihm.
Wie oft geht es auch uns so? Wir haben klare Vorstellungen vom Leben und wenn es anders kommt, verlieren wir die Zuversicht und Perspektive. Doch wenn man tiefer in die biblischen Berichte eintaucht, erkennt man, dass ein Plan hinter all dem stand. Jesus starb, damit alle Menschen, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Oder wie Ulrich Parzany es einmal formulierte: „Wir Christen pfeifen fröhlich unser Lied, weil wir wissen, dass der Tod seit Ostern aus dem letzten Loch pfeift.“ Der Tod hat nicht das letzte Wort. Diese Hoffnung trägt durch alle Zeiten, unabhängig von allen Umständen.
In diesem Sinne wünsche Ihnen einen gesegneten Karfreitag.