Kein Investor für die Klinik

Seit der Beantragung des Insolvenzverfahrens im Juli und der Eröffnung desselben im Oktober des vergangenen Jahres stand der Weiterbetrieb der Paracelsus-Klinik Reichenbach in Frage. Schon 2018 drohte die Schließung des Reichenbacher Standortes aufgrund der Gesamtinsolvenz der Paracelsus Gruppe. Schlussendlich konnte diese durch eine Übernahme vonseiten der Porterhouse Group abgewendet werden.

 

In den vergangenen Wochen und Monaten stand die Suche nach zukunfts- und tragfähigen Konzepten für eine mögliche Neuausrichtung und, damit verbunden, die Suche nach weiteren Investoren ganz oben auf der Liste aller Beteiligten.

 

Neben dem Vogtlandkreis, der Stadt Reichenbach und weiteren Beteiligten machten sich vor allem die knapp 300 Beschäftigten stark für eine zeitnahe Perspektivfindung. Ihnen gilt meine absolute Hochachtung. Obwohl sie alle kurz vor Weihnachten ihre Kündigungen erhalten haben und trotz der vorausgegangenen monatelangen Ungewissheit, wird das Wohl der Patienten nach wie vor großgeschrieben.

 

Leider sind nun aber doch die größten Befürchtungen Realität geworden. In meinem Beisein musste der Oberbürgermeister der Stadt Reichenbach heute den Angestellten des Krankenhauses mitteilen, dass alle Anstrengungen, einen Investor zu finden, gescheitert sind. Es ist nicht gelungen, ein belastbares Konzept zu entwickeln, aufgrund dessen die notwendigen Finanzmittel und Förderungen hätten aufgebracht werden können. Am 31.03.2023 schließen sich damit die Türen des Reichenbacher Krankenhauses. Das ist nicht nur für Angestellte und Stadt ein schwarzer Tag. Vielmehr reißt das Ende des Klinikstandortes sowohl in der fachärztlichen als auch notfallmedizinischen Versorgung der Region ein großes Loch.

 

Ich bin tief betroffen, dass es keine Möglichkeit gab, die Schließung abzuwenden. Gleichzeitig weigere ich mich, den heutigen Tag als endgültigen Schlusspunkt anzuerkennen. Unter anderem die Bemühungen seitens der Stadt, des Landkreises und der Behörden einen Neustart als MVZ anzugehen, sowie Gespräche mit MdLs und dem Ministerpräsidenten in Dresden, die eine finanzielle Beteiligung an einer etwaigen Neugründung in Erwägung ziehen veranlassen mich, weiter für den Standort Reichenbach zu kämpfen.